Der muslimische Fastenmonat ist für gläubige Musliminnen und Muslime auf der ganzen Welt, auch in Deutschland, eine heilige und besondere Zeit. In Deutschland gibt es laut Schätzungen des Bundesamts für Migration etwa fünf Millionen Musliminnen und Muslime. So viele Menschen sind also theoretisch zum Fasten aufgerufen. Für rund fünf Millionen Musliminnen und Muslime in Deutschland wird der Ramadan jedoch in diesem Jahr wegen der Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden.
Der Ramadan zählt zu den fünf Säulen des Islams. Zwischen der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang wird während der vier Wochen weder gegessen noch getrunken. Musliminnen und Muslime, die gesundheitlich nicht in der Lage sind über eine bestimmte Zeit hinweg zu fasten, sind vom Ramadan ausgenommen. Wie beispielsweise Kinder, Schwangere, Ältere und Kranke sowie Reisende. Stattdessen können die Betroffenen durch eine Spende an Bedürftige das Fasten entrichten, wenn man hierbei finanziell dazu in der Lage ist. Das Fasten ist jedem selbst überlassen und es gibt keinen Zwang im Islam. Falls an einem Tag beispielsweise das Fasten ausgesetzt wird, kann diese nach dem Fastenmonat an einem anderen Tag nachgeholt werden. Der Ramadan endet mit einem besonderen dreitägigen Fest, welches in der Hinsicht mit dem christlichen Weihnachten vergleichbar ist.
Der Fastenmonat ist für Musliminnen und Muslime eine besondere Zeit des Miteinanders mit Familie, Freundinnen und Freunden sowie Nachbarn. Während des Fastenmonates werden Menschen, die sich nicht zum islamischen Glauben bekennen, zum gemeinsamen Fastenbrechen eingeladen. Dies ist ein besonderes Zeichen für den interreligiösen Dialog, der in Deutschland in vielen Städten und Gemeinden praktiziert wird. Die Begegnung von Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Weltanschauung ist sehr wichtig, denn nur durch persönliche Kontakte kann ein Zeichen gegen Hass, Vorurteil und Diskriminierung gesetzt werden! Aufgrund der aktuellen Situation kann zwar kein gemeinsames Fastenbrechen stattfinden, trotz allem kann der Ramadan aber auch in diesem Jahr in digitaler Form zum Miteinander und zum gegenseitigen Verständnis beitragen.
Die Jusos Siegen-Wittgenstein wünschen allen Musliminnen und Muslimen einen gesegneten Ramadan!
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